Nach
Jahrzehnten einseitiger Entscheidungen für fossile Öl- und Gasheizungen
im privaten Wohnungsbau begann man Anfang der achtziger Jahre, sich langsam
an die ökologischen und physiologischen Vorteile des Heizens mit Holz zu
erinnern. Schliesslich begleitete Holz als einziger Brennstoff die Menschen in
Ihrer kulturellen Entwicklung seit langer Zeit. Vielleicht ist der Umgang mit
einem Holzfeuer beim Menschen sogar schon genetisch verankert.
Viele Nutzer gewöhnlicher Arten von Wärme-Bereitstellung beurteilten
diese damals als fragwürdig in vielerlei Hinsicht und sehnten sich nach
den sinnlichen Erfahrungen eines Holzfeuers in einer technisierten Welt. Nun
ist aber die Beschaffung und die Lagerung von Holz nicht immer einfach und Unwägbarkeiten
beim An- und Durchheizen wegen der weit gespreizten Qualität von Holzscheiten
sind die Regel. Dies alles kann mit der Zeit die Freude am täglichen Holzfeuer
verleiden. Die Gemütlichkeit eines stimmungsvollen Feuers ist dann bedauerlicherweise
beeinträchtigt.
Einige Pioniere versuchten damals, Holzfeuer mit zeitgemässen technischen
Entwicklungen zu verbinden. Einer davon war Max Widmann. Er beschäftigte
sich eingehend mit den angenehmen Qualitäten eines Holzfeuers und war von
dessen Potential für die Zukunft überzeugt. Er forschte nach Wegen,
die natürliche Beschaffenheit des Holzes zu erhalten, seine Gebrauchs-Eigenschaften
jedoch zu optimieren. Besonderes Augenmerk legte er auf Umwelt-Aspekte.
Am
1. Juli 1983 gründete Widmann in Pliening bei München MakroTherm und definierte die gewünschten Anforderungen
an ein neues Produkt mit Blick auf die Nutzer/innen. Noch im gleichen Jahr errichteten
risikobereite Partner eine technisch anspruchsvolle und musterhafte industrielle
Produktion in der Nähe.
Biogene Briketts von MakroTherm waren auf dem Markt. Der erste Kunde hiess
Josef Voss. Er kaufte zwei Tonnen und war begeistert.
Mitte der achtziger Jahre trafen negative konjunkturelle Auswirkungen auch die gesamte deutsche Holzindustrie. MakroTherm wurde bereits an drei Standorten hergestellt. Eigentlich undenkbar, aber in kurzer Zeit brach jedem Werk die Rohstoff-Basis weg. Nach grossen Anstrengungen gelang es Ende 1986, ausser Landes die Produktion ohne Unterbrechung sicherzustellen.
Diese Schwierigkeiten sollten sich ab 1988 als glücklicher Umstand erweisen, als es dem damaligen deutschen Umweltminister Töpfer gefiel, sämtliche biogenen Briketts für den Hausbrand (für Feuerungen unter 15 kW, das sind praktisch alle) gesetzlich zu verbieten. Niemand verstand das. Er selbst und alle seine Nachfolger blieben uns bis heute jede vernünftige Begründung schuldig. Wir nennen das schlicht und einfach: REGIERUNGS-KRIMINIALITÄT.
Das war ein gewaltiger Tiefschlag für das junge Unternehmen MakroTherm. Statt wie bisher auf Ausbau musste es plötzlich auf einfachstes Überleben schalten.
Als das Verbot für Holzbriketts 1996 - acht Jahre später! - aufgehoben wurde (für Briketts aus anderen nachwachsenden Stoffen gilt das Verbot seit 1988 weiter), war die junge und damals in Europa führende Branche "Biogene Briketts" in Deutschland von Staats wegen vernichtet. Nur MakroTherm überlebte diese unglaublich mafiöse Geschichte als einzige Firma. Unmittelbar danach ging MakroTherm ins Exil. Man wollte für die Zukunft vorsorgen, denn dem deutschen Gesetzgeber und der deutschen Gesetzgeberin (absolut unabhängig von allen Parteien, die ihn stellen) traut man aus böser Erfahrung nunmehr jede Sauerei zu. Ganz offensichtlich fühlt sich jeder deutsche Gesetzgeber abhängig von den Interessen der Hauptenergie-Lieferanten Gas, Kohle, Öl oder Strom und fürchtet deren nahezu uneingeschränkte Macht, mit der er sie zuvor ausgestattet hat.
In dem schönen schweizerischen Appenzell fand Widmann freundliche Aufnahme und eine neue wirtschaftliche Heimat. Dort wurde die Rother AG (makROTHERm) gegründet. Sie erhielt neben ausreichend Startkapital sämtliche Rechte und Schutzschriften. Seither schlägt das Herz von MakroTherm in dem wunderschönen Appenzell mit dem "heiligen" Berg Säntis, er schmückt auch das Titelbild unserer Homepage.
Dort arbeitet man jetzt an der Entwicklung neuer technischer Möglichkeiten in der Herstellung, an Ideen für weitere Verbesserungen der Produkte und an der Ausrichtung der Marke. Die Koordination der internationalen Warenverteilung und das komplette Auslandsgeschäft von MakroTherm erfolgt in Appenzell.
Am 1. Mai 2013 gingen die deutschen Aktivitäten von MakroTherm in jüngere Hände über: nach Geislingen, wo Herr Albert Beiter als langjähriger württembergischer Vertriebspartner die neue MakroTherm GmbH gründete.
Somit stehen nun in Süddeutschland zwei Stellen zur Verfügung: das angestammte Lager in 85652 Gelting bei Pliening für den Vertrieb im östlichen Bereich und die Zentrale mit einem Lager in 72351 Geislingen für den westlichen Bereich.
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